Inspiriert von wunderbaren Texten wie diesem, jenem und dem hier, und Dank der Tatsache, dass ich nunmal keinen Alkohol mit Blubberblasen vertrage, zwingt mich mein Unterbewusstsein zu dieser Bestandsaufnahme. Wir werden sehen wohin das hier führt.
Ich rauche wie ein Schlot. Ich weiß nicht ob ich das wirklich mache weil ich es muss, oder weil ich es will, ob es der Genuss ist, der mich dazu bringt mir jeden Tag eine neue Schachtel zu kaufen. Ich hatte mit 16 eine Beziehung zu einem anderen Mädchen. Der erste Kuss fand statt als Stefan Raab im Fernsehen versuchte lustig zu sein. Ich lebte damals in einem Mädchenwohnheim und bediene hiermit alle Klischees. Ich versuchte mich selbst zu verletzen. Mit einer stumpfen Schere. Als es anfing weh zu tun, drückte ich ein bisschen Blut aus den kleinen Wunden und war zufrieden, kratzte so lange den Schorf von den winzigen Kratzern, sodass ich noch heute kleine Narben davon habe. Ich liebe das Geräusch von knisterndem Kandiszucker. Ich vermisse meine Eltern. Mal mehr, mal weniger. Beide weil sie tot sind. Manchmal spiele ich bewusst die „Ich bin ein armes Mädchen ich habe keine Eltern mehr.“-Karte aus. Danach schäme ich mich aber genau zu dem Zeitpunkt kann ich oft nicht anders. Ich habe gekifft, wäre einmal beinah dabei erstickt. Speed kenne ich nur aus dem kläglichen Versuch einen kleine Rest von einer Zeltplane wegzurotzen. Ich habe fast ein halbes Jahr meines Lebens damit verbracht mich jeden Tag zu besaufen und mit so vielen Männern wie nur möglich zu knutschen. Ich war verlobt und nahm es sehr ernst. Ich kann kleinen Babys kaum was abgewinnen außer ich habe einen persönlichen Bezug zu den Eltern. Wenn nicht, dann sehen sie für mich alle gleich aus und sind in meinen Augen das Gegenteil von süß. Ich habe in unserer jetzigen Wohnung ein eigenes Zimmer das eigentlich nur als Abstellraum dient. Ich kann mir Situationen sehr genau merken, die dort stattfindenden Dialoge, aber wenn ich aufzählen soll welche Autoren ich gerne lese, bleibe ich meist stumm weil ich mir die Namen nicht merken kann. Ich fuhr nur wegen Sex in eine andere Stadt um dort einen mir eigentlich fremden Menschen zu treffen. An die Dinge, an die ich mich aus meiner Kindheit erinnern kann, kann ich mich eben nur erinnern, weil sie mir so erzählt wurden. Ich mag Nähe von den richtigen Menschen und manchmal wird mir diese Nähe zu viel, sodass ich zum Monster mutiere, dass brüllend alles von sich stößt was sich im näheren Umfeld befindet. Ich habe wenige Freunde weil ich zu faul bin Freundschaften zu pflegen und weil ich weiß, dass alles endet, irgendwann, und ich es nicht ertrage, dass es so ist. Ich war ein einziges Mal auf einer Twitterlesung, hatte Herzrasen, trank ein Bier und verschwand dann ohne auch nur mit einer anderen Person zu sprechen. Ich hatte keine einzige Kinderkrankheit und habe jetzt panische Angst davor an eben solch einer zu sterben. Ich achte zu wenig auf meinen Körper und ich weiß, dass er mir das irgendwann heimzahlen wird. Ich gehe gerne auf Konzerte, hasse es jedoch mitten in der Menge zu stehen und mich von der Masse antreiben zu lassen doch genau jetzt so richtig abzugehen. Vordere Box rechts. Mein Platz. Seitdem mein Exfreund mit mir Schluss gemacht hatte, kann ich nicht mehr mit Geld umgehen. Vorher war der Dispo eine Sache die ich niemals im Leben anpacken würde. Ich habe studiert, bis zum Vordiplom, und habe dann beschlossen doch lieber arbeiten zu gehen. Meine Ausbildung habe ich gemacht nicht weil es mir liegt, sondern weil es sich zufällig ergab. Ich trage 6 Tattoos auf meiner Haut und jedes hat eine Bedeutung für mich. Ich würde mich gerne für Politik, Feminismus, Kunst, Poesie, etc. interessieren aber dann siegt die Faulheit. Ich esse gerne die Zitronen die man in das Glas Cola geworfen bekommt. Wenn ich versuche besonders leise zu sein, bin ich besonders laut. Ich habe eine 12jährige Katze und habe schon jetzt Angst vor dem Tag an dem sie stirbt. Ich bin ein Mädchen, dass sobald eine Kamera gezückt wird, kreischend die Hand vors Gesicht hält, oder den Stinkefinger zeigt. Ich wäre bei einem Backstreet Boys-Konzert beinahe verprügelt worden, weil ich gegen eine halbvolle Dose Bier getreten bin, die dann einen Halbstarken eingesaut hat. Ich habe mich noch nie geprügelt und könnte es wohl auch nicht, nicht mal wenn ich mich verteidigen müsste. Ich weiß, dass ich einen Jungen kennenlernte der mit mir immer in einen Holzschuppen ging. Wir hatten ein Geheimnis aber ich kann mich nicht mehr erinnern was das war. Ich weiß nur, dass es nicht richtig war was er mit mir gemacht hatte, weil er viel älter war als ich und ich nicht wusste was da passierte. Ich ertrage Beleidigungen jeglicher Art aber wenn man mir sagt ich sei dumm, raste ich aus. Ich war Mitglied in einem Eislaufverein, bei der Feuerwehr, in einem Volleyballverein und bei den Pfadfindern. Das Ausland kenne ich nur aus dem Fernsehen. Außerdem besitze ich kein Fernweh. Zu groß die Angst, dass ich mich nicht verständigen kann. Ich hasse es in unbekannten Lokalen die Toilette zu suchen, weswegen ich immer jemanden mitnehmen muss der mir beisteht. Ich musste bei der Polizei eine Aussage gegen eine vermeintlich beste Freundin machen und verzeihe ihr noch heute nicht, dass sie mich so belogen und betrogen hat. Ich twitterte darüber, dass ich mit einem ekligen Typen rummache der dann über Umwege diesen Blog fand und mich dann darauf ansprach. Ich habe mich nicht rausgeredet. Ich hasse den Sommer weil ich meinen Körper lieber in weiten dicken Pullis verstecke. Ich habe nichts gegen die Saisonterroraktionen wie Weihnachten, Valentinstag oder Ostern. Sie sind mir egal. Ich schreibe manchmal Menschen Dinge, für die ich mich nach ca. 5 Minuten selber ohrfeigen möchte. Ich möchte so viele Menschen treffen und kennenlernen und dann werde ich von mir selbst davon abgehalten indem ich mir sage, dass ich nichts zu geben habe was interessant sein könnte. Ich kann Menschen schnell einschätzen und wenn ich bei dem ersten Blick denke, dass dieser Mensch ein Arschloch ist, bestätigt sich das früher oder später. Ich bin 28 Jahre alt und ich weiß noch viel zu wenig von mir und von dem was ich eigentlich auf dieser Erde will.
danke ❤
Beim lesen lief nebenbei zufällig „How does it feel“ von Avril Lavigne. Ich finde das passte gut.
Schöner Beitrag, aber das sind deine Beiträge ja eigentlich immer. 🙂
[…] und jeder davon ist ein Juwel. Lest hier die berührenden Beiträge von @poetin, @murkeleien, @brackarawr und @badespassbarbie […]
[…] das, das und das gelesen, für ziemlich gut empfunden, inspiriert und motiviert gewesen, dann angefangen zu […]
[…] ich das bei @textzicke, @brackarawr, @badespassbarbie gelesen hatte, wollte ich […]
[…] hier, hier, hier, hier, hier und […]